
Großbritannien | Juryvorsitzender
Ian Fountain
Prof. Ian Fountain, geboren 1970, wurde 1989 im Alter von 19 Jahren zum jüngsten Gewinner der Arthur Rubinstein Piano Masters Competition in Tel Aviv. Seitdem ist er in zahlreichen Konzerten in Europa, den USA und im Fernen Osten mit den führenden Orchestern aufgetreten. In Polen trat er anlässlich des 150. Todestages von Chopin mit dessen beiden Klavierkonzerten in Krakau auf. Als Konzertpianist gastierte er auf den Bühnen großer Städte wie New York, Chicago, Paris, Berlin, Madrid und Jerusalem. Er ist regelmäßiger Gast bei internationalen Musikfestivals wie dem Prager Frühling, dem Schleswig-Holstein Musik Festival oder dem Enescu Festival Bukarest.
Ian Fountain hat viele gefeierte Einspielungen veröffentlicht, u.a. Klaviersonaten des 20. Jahrhunderts bei EMI, Beethovens Diabelli Variationen (CRD), sowie die gesammelten Werke von Rachmaninov, Beethoven und Mendelssohn bei Hänssler Classics zusammen mit David Geringas.
Seit 2001 ist er Professor für Klavier an der Royal Academy of Music, London. Ian Fountain ist Künstlerischer Leiter im Fach Klavier des Internationalen Schubert-Wettbewerbs Dortmund.

Deutschland
Ingeborg Danz
Ingeborg Danz, Musikerin und Gestalterin, studierte an der Musikhochschule Detmold zunächst Schulmusik, nach dem Staatsexamen dann Gesang bei Prof. Heiner Eckels. Schon während des Studiums gewann sie zahlreiche Wettbewerbe und setzte ihren Schwerpunkt im Konzert- und Liedbereich. Eine besonders enge und lebendige Zusammenarbeit entwickelte sich mit der internationalen Bachakademie Stuttgart und Helmuth Rilling und dem Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe.
Im Laufe ihrer Karriere war und ist sie ein gefragter Gast auf den großen Konzertpodien im In- und Ausland. Ihr Repertoire umspannt den Zeitraum vom Barock bis hin zur zeitgenössischen Musik. Die Musik Johann Sebastian Bachs hat in ihrer musikalischen Laufbahn einen zentralen Stellenwert, die Komplexität dieser Klangwelt berührt und fasziniert sie und so ist sie auch der Neuen Bachgesellschaft als Direktoriumsmitglied eng verbunden, die es sich als Ziel gesetzt hat, die Verbreitung Bachs und deren lebendige Pflege an wechselnden Orten zu befördern.
Seit 2017 ist sie Künstlerische Leiterin im Fach LiedDuo des Internationalen Schubert-Wettbewerbs Dortmund.

USA
Kevin Kenner
Kevin Kenner gilt als einer der besten Chopin-Interpreten unserer Zeit und gewann 1990 den ersten Preis beim Chopin-Wettbewerb in Warschau sowie erste Preise beim Tschaikowsky-Wettbewerb, beim Terrance-Judd-Wettbewerb und anderen. Der in Kalifornien geborene Pianist wurde schon früh mit den klassischen Musiktraditionen Polens vertraut gemacht und studierte als Teenager bei dem bedeutenden polnischen Professor Ludwik Stefański in Krakau. Nach seiner Rückkehr in die USA setzte er seine Studien bei Leon Fleisher am Peabody Conservatory in Baltimore fort und arbeitete mit Leonard Bernstein am Tanglewood Music Center. Nach einer Konzerttournee mit dem Dirigenten Stanisław Skrowaczewski, der häufig mit Artur Rubinstein auftrat und Aufnahmen machte, bezeichnete er die Zusammenarbeit mit Kenner als die sensibelste und schönste, an die er sich erinnern kann. Er trat mit der Geigerin Kyung-Wha Chung auf und machte Aufnahmen mit ihr. Außerdem konzertierte er mit dem Tokioter, dem Escher-, dem Belcea-, dem Mosaiques-, dem Apollon Musagete-, dem Endellion- und dem Vogler-Quartett. Darüber hinaus wurde er häufig zum Verbier Festival und zum Warschauer Festival „Chopin und sein Europa“ eingeladen. Kenners Interpretationen von Werken von Paderewski und Chopin wurden von der Zeitschrift Grammophone zu den Aufnahmen des Monats gewählt. Andere Aufnahmen wurden von Diapason, Fanfare und dem Polnischen Nationalradio gelobt. Nachdem er mehr als ein Jahrzehnt lang als Professor am Londoner Royal College of Music unterrichtet hatte, nahm Kenner eine Professur an der Universität von Miami an.

Südkorea/Deutschland
Mi-Joo Lee
Mi-Joo Lee lehrt seit 1990 an der Universität der Künste Berlin. Meisterkurse gibt sie in Österreich, Frankreich, Spanien, Italien, Belgien und Korea. Die Inje Universität in Korea ernannte sie 2008 zum Distinguished Professor. Sie begann 1985 ihre Karriere mit großen Erfolgen bei den internationalen Wettbewerben Königin Elisabeth in Brüssel/ Belgien, Viotti in Vercelli/Italien (erster Preis) und in Tokyo, die sie innerhalb von nur eineinhalb Jahren gewann. Seitdem konzertiert sie in vielen Ländern – Konzerte mit Orchestern u. a. in der Berliner Philharmonie oder im Konzerthaus Berlin. Sie spielt in Brüssel, Lüttich, Oostende, Boston, Ljubljana, Krakau, Seoul und anderen Orten in Korea, Tokyo, Salzburg, Innsbruck, Nürnberg, Mannheim, Jena und Darmstadt, beim Festival Chorin und beim Offenbach-Festival Bad Ems. In Klavierabenden konzertiert sie als Solistin in der Berliner Philharmonie, in Paris, Orléans, Brüssel, Mailand, Turin, Genua, Bologna, Salzburg, Boston, München, Dresden, Bonn (Saal am Beethoven-Haus und Schumann-Haus), in Zwickau (Schumanns Geburtshaus) und beim Yokohama-Festival sowie an vielen anderen Orten vor allem in Korea und Deutschland.
Neben ihren Konzerten als Solistin hatte für sie Kammermusik immer eine besondere Bedeutung – mit unterschiedlichen Partnerinnen und Partnern (Violine/ Klavier, Klaviertrio, Klavierquartett, Lied) Seit 1986 ist ein Schwerpunkt die Zusammenarbeit mit Klaus Hellwig im Klavierduo (vierhändig an einem und zwei Klavieren). Mi-Joo Lee spielte sieben CDs ein. Besondere internationale Beachtung fanden die Aufnahme von Ravels G-Dur Konzert und die Gesamtaufnahme der Etüden von Saint-Saëns. Sie nahm für zahlreiche Rundfunk- und Fernsehsender in verschiedenen Ländern auf. Immer wieder laden internationale Wettbewerbe Mi-Joo Lee als Jurorin ein, oft auch mehrmals: „Busoni“/ Bozen, Viotti/Vercelli (Solo und Klavierkammermusik) Taranto, Massarosa, Pinerolo in Italien, Genf/Schweiz, Klaviermusik des 20./21. Jahrhunderts in Orléans/Frankreich, ARD-Wettbewerb München (Klavierduo), André Dumortier/Belgien, San Marino, Jaén/Spanien.

Deutschland
Jacob Leuschner
geboren 1974 in Freiburg, ist ein vielseitiger Pianist und gefragter Pädagoge. Er studierte in Freiburg und Lübeck. Seine wichtigsten Lehrer waren Helmut Barth, Michel Béroff, Konrad Elser und Leonard Hokanson.
Seit 1989 konzertiert er als Solist und Kammermusikpartner in vielen europäischen Ländern, Japan, Südkorea, China und den USA und ist Gast bei namhaften internationalen Festivals. Er war mehrfacher Gewinner der „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ des Deutschen Musikrats.
Zahlreiche Auszeichnungen bei bedeutenden Klavierwettbewerben bezeugen seinen künstlerischen Rang, überdies ist er Träger des Possehl-Musikpreises, des Kai-Uwe-von-Hassel-Preises und des Wiesbadener Mozartpreises.
Nach Lehrtätigkeiten in Lübeck und Weimar hatte er von 2008 bis 2014 eine Professur an der Musikhochschule Köln inne, um dann einem Ruf an die Musikhochschule Detmold zu folgen. In vielen europäischen Ländern, Japan, China und Korea gibt er regelmäßig Meisterkurse. 2022 verbrachte er ein Gastsemester an der Toho Gakuen School of Music in Tokyo, eine Gastdozentur führte ihn auch an die renommierte Yonsei Universität in Seoul. Seine Studenten haben bisher mehr als 50 Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen.
Leuschners Repertoire reicht von den Virginalisten bis in die Gegenwart; einen Schwerpunkt bilden die Meister der Wiener Klassik. Mehrfach führte er sämtliche Klaviersonaten von Mozart, Beethoven und Schubert in Konzertzyklen auf.
Daneben ist er als Juror auf internationalen Klavierwettbewerben und als freier Mitarbeiter des G. Henle Verlags tätig und hat sich intensiv mit historischen Tasteninstrumenten auseinandergesetzt. Er ist Begründer und künstlerischer Leiter des Brahms-Klavierwettbewerb Detmold.
Seine Diskographie umfasst neben zahlreichen Kammermusikwerken, wie etwa dem Gesamtwerk für Cello und Klavier von Reger mit Guido Schiefen (Oehms Classics) u.a. die späten Beethoven-Sonaten und Liszt-Transkriptionen. 2017 erschien neben zwei Solo-CDs auch eine Gesamtaufnahme der Sonaten für Klavier und Violine von Mozart mit der Geigerin Keiko Urushihara (bei Nippon Acoustic Records), die von der japanischen Fachpresse enthusiastisch gefeiert und mit dem „Excellence Award“ des staatlichen japanischen Kulturbüros ausgezeichnet wurde. 2019 erschien eine Aufnahme von Beethovens „Diabelli-Variationen“ beim Label Perfect Noise, 2023 eine CD mit Transkriptionen und Zugaben aus dem „Goldenen Zeitalter des Klaviers“ bei GENUIN.

Italien
Pietro de Maria
Nach der Auszeichnung mit dem Kritikerpreis 1990 beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb gewann Pietro De Maria Erste Preise bei renommierten Klavierwettbewerben wie dem Dino Ciani-Wettbewerb (1990) an der Mailänder Scala und dem Concours Géza Anda (1994) in Zürich. 1997 wurde ihm in Hamburg der Mendelssohn-Preis zugesprochen. Pietro De Marias rege Konzerttätigkeit führt ihn in die bedeutendsten Säle und Festivals Europas und Übersee; als Solist ist er unter Dirigenten wie Roberto Abbado, Gary Bertini, Myung-Whun Chung, Vladimir Fedoseyev, Daniele Gatti, Alan Gilbert, Eliahu Inbal, Marek Janowski, Ton Koopman, Michele Mariotti, Ingo Metzmacher, Gianandrea Noseda, Corrado Rovaris, Yutaka Sado, Sándor Végh und Jonathan Webb aufgetreten. Zudem ist er regelmäßig mit namhaften Kammermusikpartnern zu hören.
1967 wurde De Maria in Venedig geboren, wo er auch seine pianistische Ausbildung genoss. Sein Talent zeigte sich früh: bereits mit 13 Jahren gewann er den 1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb Alfred Cortot in Mailand. Später setzte er seine Studien bei Maria Tipo am Genfer Konservatorium fort, wo er 1988 mit einem “Premier Prix de Virtuosité“ abschloss. Sein Repertoire umfasst Werke von Bach bis Ligeti. Er ist der erste italienische Pianist, der das gesamte Klavierwerk von Chopin in Konzerten zur Aufführung brachte. In den letzten Jahren setzte er einen Schwerpunkt auf die Werke von Bach und nahm beide Bände des Wohltemperierten Klaviers sowie die Goldberg-Variationen in sein Konzert-Repertoire auf.
Seine CD-Einspielungen des gesamten Klavierwerks von Chopin sowie Bachs WTK und der Goldberg-Variationen bei Decca finden bei Kritikern und der Fachpresse – Diapason, International Piano, MusicWeb-International, Pianiste – viel Anerkennung und Beifall. Pietro De Maria ist Akademiemitglied von Santa Cecilia und unterrichtet an der Universität Mozarteum in Salzburg. Er gehört dem Dozententeam von La Scuola di Maria Tipo an, ein Ausbildungsprojekt, welches von der Accademia di Musica di Pinerolo initiiert wurde.

Armenien
Marianna Shirinyan
Die armenische Pianistin Marianna Shirinyan gehört zu den kreativsten und gefragtesten Solistinnen und Kammermusikerinnen weltweit. Als sie im Jahr 2006 beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München gleich fünf Preise erhielt, begann für sie eine steile Karriere. Marianna Shirinyan ist ein gern gesehener Gast bei vielen internationalen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Schwetzinger Festspielen, MDR Musiksommer, Mosel Musikfestival wie auch Bergen Festspillene, Stavanger, Sandefjørd, Lofoten Musikfestivals in Norwegen oder Reykjavik Midsummer Festival in Island oder Oxford Chamber Music Festival in England. Gleichzeitig hat sie sich den Ruf als eine der führenden Pianistinnen ihrer Generation durch solistische Auftritte mit den renommierten skandinavischen Orchestern, darunter das Danish National Symphony Orchestra, Oslo Philharmonic, Göteborger Symphoniker, Trondheim Symphony Orchestra, Copenhagen Philharmonic, Ostrobothnian Chamber Orchestra und Odense Symphony Orchestra erworben. Außerhalb Skandinaviens spielte sie unter anderem Konzerte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Kammerakademie Potsdam, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, den Münchner Symphonikern, BBC Symphony Orchestra, dem Münchener Kammerorchester, den I Pommerigi Musicali di Milano, dem Armenian Philharmonic Orchestra, Orchestre philharmonique de Nice, Hiroshima Symphony Orchestra, unter Dirigenten wie Zoltan Kocsis, Simon Gaudenz, Antonello Manacorda, Eva Ollikainen, Jun Märkl, Thomas Søndergaard, Krysztof Urbanski und Joshua Weilerstein.
Seit 2013 ist Marianna Shirinyan Steinway Artist, von 2015 bis 2024 war sie Professorin an der Musikhochschule in Oslo und ist seit 2022 Professorin an der Royal Danish Academy of Music in Kopenhagen. Marianna Shirinyan ist künstlerische Leiterin des Oremandsgaard Kammermusikfestivals in Dänemark.