Hans-Werner-Henze-Preisträger kündigt Sponsoring-Initiative an – Prof. Arnulf von Arnim bleibt Künstlerischer Leiter – Industriedenkmäler sollen zu Konzert-Spielorten werden
Dortmund/Bochum, im Mai 2016. Neue Klänge beim Internationalen Schubert-Wettbewerb: Der Verein wählte den Komponisten Stefan Heucke („Das Frauenorchester von Auschwitz“) zum neuen Vorsitzenden. Der in Bochum lebende Hans-Werner-Henze-Preisträger, einer der bekanntesten Komponisten moderner klassischer Musik, tritt damit die Nachfolge von Prof. Arnulf von Arnim an, der der Veranstaltung als Künstlerischer Leiter auch weiterhin erhalten bleibt.
Stefan Heucke weiß, was auf ihn zukommt. Bevor er sich um den Vorsitz bewarb, war der Schubert-Kenner dem Wettbewerb über viele Jahre als Juror und künstlerischer Beirat verbunden. „Ich freue mich darauf, die Herausforderungen anzunehmen, die der Internationale Schubert-Wettbewerb in den nächsten Jahren meistern muss“, sagte der neue Vorsitzende nach der Wahl.
Festival im Industriedenkmal
Vordringlich gehe es nun darum, die finanzielle Situation des Wettbewerbs durch Gewinnung neuer Sponsoren zu festigen. Durch die Akquise von Kooperationspartnern, die die Sieger zu interessanten und lohnenden Folgekonzerten engagierten, könne er noch attraktiver gestaltet werden. Auch die Erweiterung der Spielorte um Dortmunder Industriedenkmäler wie die Kokerei Hansa werde das öffentliche Interesse an der Veranstaltung weiter erhöhen, so Stefan Heucke: „Mein Traum ist es, im wettbewerbsfreien Jahr an diesen großartigen Orten ein kleines Schubert-Festival ins Leben zu rufen.“
Prof. Dr. Lammert als Schirmherr
Seit 28 Jahren wird der Internationale Schubert-Wettbewerb Dortmund alle zwei Jahre in den Kategorien Klavier und Lied/Duo ausgetragen. Er hat es sich zur Aufgabe gesetzt, junge internationale Künstler bei ihrem Karriere-Einstieg zu fördern, Teilnehmer und Publikum in die Gedankenwelt von Schuberts Musik einzuführen und Dortmund als Kulturstadt überregional bekannt zu machen. Über den diesjährigen Klavierwettbewerb vom 17. bis 25. September hat erstmals Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert die Schirmherrschaft übernommen.
Moderne klassische Musik
Stefan Heucke, 1959 in Gaildorf (Baden-Württemberg) geboren, gehört zu den bekanntesten Komponisten moderner klassischer Musik in Deutschland. Sein Werk umfasst etwa 50 Lieder für Stimme und verschiedene Besetzungen, außerdem Orchesterwerke (Sinfonien, Konzerte, Werke für Stimme und Orchester), Kammermusik, geistliche Musik und drei abendfüllende Werke für das Musiktheater. 2002 wurde Heucke mit dem Hans-Werner-Henze-Preis ausgezeichnet. Internationale Bekanntheit erlangte er durch die Oper „Das Frauenorchester von Auschwitz“ (2006) und das „Oratorium Nikolaus Groß“ über einen polnischen Widerstandskämpfer gegen die Nazi-Diktatur (2011). 2014 fand die Uraufführung der Oper „Iokaste“ bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen statt. Bundesweites Aufsehen erregte 2010 seine Vertonung des „Vater unser“ in einer Neufassung durch den Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert. Der ebenfalls in Bochum lebende Spitzenpolitiker und Kulturförderer verfasste auch die Textgrundlage für Heuckes „Deutsche Messe“, die anlässlich des Lutherjahres 2017 mit dem Deutschen Symphonie Orchester im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin ihre Welturaufführung erleben wird.
Stefan Heucke ist verheiratet. Der 57-Jährige lebt und komponiert abwechselnd in Bochum und an der italienischen Riviera.