Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur arbeitet mit Schubert-Wettbewerb Dortmund zusammen.
Zarte Klaviermusik inmitten schwerer Maschinen? Romantische Töne, wo einst hart malocht wurde. Das klingt zunächst ungewöhnlich. Aber dieser Kontrast bildet gerade das Reizvolle. Dies finden zumindest die Organisatoren des Internationalen Schubert-Wettbewerbs Dortmund e.V. und die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Die Kompressorenhalle der Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde soll am Sonntag, 22. Mai erstmals in diesem Zusammenhang als neue Bühne für den Schubert-Klavier-Abend dienen und gleichzeitig den Anfang einer langfristigen Kooperation darstellen.
Schubert in neuen Räumen. Das heißt auch: Die Waschkaue wandelt sich in ein Empfangsfoyer. Die Kompressorenhalle dient als Konzertsaal. Die neuenBeziehungen läutet die japanische Konzertpianistin Atsuko Seki (Jahrgang 1964) ein. Sie ist in Dortmund keine Unbekannte, wurde sie doch 1991 zur Preisträgerin des Internationalen Schubert-Wettbewerbs gekürt. Auf der Kokerei Hansa wird sie Stücke von Franz Schubert und Claude Debussy darbieten.
Das international angesehene Musik-Wettbewerb geht somit neue Wege und bespielt neben Konzertsälen auch Orte der Industriekultur. „Wir möchten durch die Präsenz in Industriedenkmalen unserer Region dem Dortmunder Schubert-Festival einen eigenen Charakter geben“, erklärt Birgit Görgner, Geschäftsführerin des Internationalen Schubert-Wettbewerbs Dortmund. Dabei soll der Klavier-Abend kein Einzelfall bleiben, weitere Konzerte sollen folgen, u.a. in Zusammenarbeit mit dem renommierten Ruhrkohle-Chor. Auch die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur begrüßt dieses Projekt: „Kunst und Musik im Denkmal sind für uns nicht ungewöhnlich“, so die Geschäftsführerin der Stiftung, Ursula Mehrfeld. „Seit Jahren finden auf der Kokerei kulturelle Veranstaltungen statt, die auf breite Resonanz stoßen. An den Bereich der klassischen Musik haben wir uns bislang nicht herangewagt. Die Kooperation mit dem Internationalen Schubert-Wettbewerb ist dafür eine hervorragende Gelegenheit. Wir sind gespannt und freuen uns, dass die Industriedenkmale unserer Region auch auf internationalem Niveau in ihrer Bedeutung und Schönheit erkannt und geschätzt werden.“
Der 13. Internationale Schubert-Wettbewerb Dortmund Klavier, für den Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert die Schirmherrschaft übernommen hat, findet in diesem Jahr vom 17. bis 25. September statt. Seit 28 Jahren begeben sich im zweijährigen Turnus, im Wechsel zwischen Klavier und LiedDuo, junge Musiker aus aller Welt in den musikalischen Wettstreit. In vier Durchgängen müssen sie sich und ihr Können einer Jury, zusammengesetzt aus internationalen, hochkarätigen Fachleuten, stellen. Den Vorsitz der Jury hat Prof. Arnulf von Armin, Künstlerischer Leiter des Schubert-Wettbewerbs Dortmund. Über 800 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich seit Beginn dieser umfassenden Herausforderung gestellt. Die ausgewählten Talente haben wiederholt ihr großartiges Können durch den anschließenden Gewinn weltweiter Klavierwettbewerbe einmal mehr bestätigt.
Schubert-Klavier-Abend Kokerei Hansa
Ort: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund
Termin: 22. Mai 2016 um 18.00 Uhr
Die Öffentlichkeit ist zu diesem Auftaktkonzert herzlich eingeladen.